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20.05.2013, Uetersen

Schnelle Hilfe für Schlaganfall-Patienten

Die beiden Chefärzte Prof. Dr. Christian Gerloff (li.) und Prof. Dr. Max Nedelmann (re.).

Im Regio Klinikum Pinneberg kann Schlaganfall-Patienten überdurchschnittlich schnell geholfen werden. Neue Behandlungsabläufe erlauben den Medizinern, noch schneller die sogenannte Thrombolyse einzusetzen und damit den Patienten bestmögliche Erholungschancen zu bieten. Dreh- und Angelpunkt dieser neurologischen Therapie ist die neue zertifizierte Stroke Unit mit 6 Betten.

Nach einem Schlaganfall zählt jede Minute. Je länger Blutgefäße im Gehirn durch Blutgerinnsel verschlossen sind, desto mehr Gehirnzellen sterben ab. Wichtige Gehirnregionen werden irreparabel geschädigt. Die Folge können Lähmungen, Sprachstörungen oder im schlimmsten Fall der Tod sein.

Die Regio Kliniken haben die Behandlungsabläufe auf ihrer Schlaganfall-
Spezialstation (Stroke Unit) kontinuierlich verbessert und gestrafft, so dass
innerhalb des Krankenhauses keine wertvollen Minuten verloren gehen.

„Von der Aufnahme des Patienten bis zur Einleitung der Thrombolyse-Behandlung vergehen bei rund der Hälfte der Patienten nicht einmal 30 Minuten“, erzählt der Chefarzt der Klinik für Neurologie, Prof. Dr. Max  Nedelmann. „Landesweit sind es gerade mal ein Fünftel der lysierten Patienten, die innerhalb einer halben Stunde entsprechend behandelt werden.“ Selbst
innerhalb einer 60-minütigen Frist hat die Stroke Unit in Pinneberg mit einem
Anteil von 78,1 Prozent landesweit die Nase vorn.

Bei der so genannten Thrombolyse wird den Betroffenen ein stark wirksames
Medikament injiziert, mit dessen Hilfe sich Blutgerinnsel (Thromben) auflösen
lassen, so dass Blut wieder ungehindert im Gehirn zirkulieren kann.

„Damit die Lyse wirken kann, muss ein Schlaganfall aber auch schnell erkannt werden. Bei entsprechenden Symptomen wie Lähmungserscheinungen, Sprachstörungen oder anhaltendem Schwindel sollten Betroffene unverzüglich
den Rettungsdienst unter 112 alarmieren“, sagt Prof. Nedelmann.

Die Schlaganfall-Station in Pinneberg ist mittlerweile nach den strengen Standards der Deutschen Schlaganfallgesellschaft als Stroke Unit zertifiziert.
Das Zertifikat bescheinigt eine medizinische Versorgung auf einem durchgängig
hohen medizinischen Niveau.

Gesteuert wurde der Zertifizierungsprozess maßgeblich durch den Direktor der Klinik für Neurologie am Universitätskrankenhaus Hamburg-Eppendorf, Prof. Dr. Christian Gerloff. Prof. Gerloff und sein Leitender Oberarzt PD Dr. Tim Magnus hatten die Neurologie in Pinneberg die vergangenen eineinhalb Jahre geleitet und die Abteilung im April an Prof. Nedelmann übergeben.

„In dieser Zeit haben wir mit dem Team in Pinneberg viel erreicht. Besonders freut es mich, dass wir die Zertifizierung der Stroke Unit in diesem Frühjahr erfolgreich abschließen konnten und Herrn Prof. Nedelmann eine gut aufgestellte Abteilung übergeben können“, bilanziert Prof. Gerloff.

Eine Stroke Unit ermöglicht die intensive Überwachung („Monitoring“) von Patienten in den ersten, für die Behandlung kritischen Tagen nach dem Schlaganfall. „Kernelement einer Stroke Unit ist die hohe Expertise und enge Zusammenarbeit aller an der Behandlung beteiligten Mitarbeiter. Das sind neben den Ärzten insbesondere das Pflegepersonal, die Krankengymnasten, Ergotherapeuten und Logopäden“, so Prof. Gerloff.

UKE und Regio Kliniken werden auch künftig im Bereich der Neurologie eng zusammenarbeiten. Das kündigte Dr. Thorsten Wygold, Ärztlicher Direktor der Regio Kliniken an. „Mit Prof. Gerloff und dem UKE haben wir einen starken Partner an der Seite. Gerade bei der Behandlung von besonders schweren Schlaganfällen können wir zum Wohle der Menschen im Kreis Pinneberg auf die fachliche und technische Expertise des UKE zurückgreifen“, sagt Dr. Wygold.

Die Neurologie in Pinneberg behandelt nicht nur Schlaganfall-Patienten. Von
den insgesamt 31 Betten sind sechs Betten als zertifizierte Stroke Unit ausgewiesen, in denen knapp 600 Patienten jährlich versorgt werden. Ein weiteres Augenmerk von Prof. Nedelmann und seinem Team gilt anderen neurologischen Krankheitsbildern wie Epilepsie, Morbus Parkinson, Multiple Sklerose, Demenz oder Erkrankungen peripherer Nerven.

„Die fachliche Weiterentwicklung auf diesen Gebieten und der Ausbau der
Schlaganfallstation wird eine meiner Hauptaufgaben als neuer Chefarzt
sein“, sagt Prof. Nedelmann.


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Sebastian Kimstädt
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