Aktuelle Meldungen

News aus unserem Haus

07.03.2018, Elmshorn

Experten diskutierten minimalinvasive Verfahren beim 2. Sana Gefäßcolloquium in Elmshorn

Gefäße schonend operieren

Bild: Dr. Oliver Hader spricht beim 2. Sana GefäßMed Nord Colloquium Credit: Cigdem Salakoslu

Die Gefäßmedizin hat sich in den vergangenen Jahrzehnten enorm entwickelt. Patienten können heute sehr schonend operiert werden. Das wurde beim 2. Sana GefäßMed Nord Colloquium in Elmshorn mit namhaften Fachmedizinern aus ganz Deutschland deutlich.

Soll man eine verengte Halsschlagader operieren, obwohl der Betroffene keine Beschwerden verspürt? Wann muss eine stark erweiterte Schlagader im Unterbauch, ein sogenanntes infrarenales Aortenaneurysma, mit einem offenen Eingriff versorgt werden? Und welchen Patienten können die Gefäßchirurgen mit einer sogenannten endovaskulären Operation am besten helfen, die mit feinsten Instrumenten innerhalb der erkrankten Ader durchgeführt wird? Beim 2. Sana GefäßMed Nord Colloquium am Sonnabend, 3. März, im Dienstleistungszentrum des Regio Klinikums Elmshorn tauschten renommierte Gefäßspezialisten aus ganz Norddeutschland sich über moderne Möglichkeiten aus, mit deren Hilfe sie ihre Patienten bestmöglich versorgen können. Im 2016 gegründeten Netzwerk Sana GefäßMed Nord bündeln Gefäßspezialisten aus den Sana-Kliniken im Norden ihre Kompetenzen, um Patienten optimal und zügig versorgen zu können.

Deutlich wurde in den Vorträgen und anschließenden Debatten, dass die Gefäßmediziner sehr viel häufiger als früher moderne, minimalinvasive Verfahren nutzen, mit denen sie ihren Patienten die langen Schnitte, Narben und Genesungszeiten einer offenen Operation ersparen können. Auch die fachübergreifende Zusammenarbeit von Angiologen und Gefäßchirurgen mit ihren Kollegen aus angrenzenden Fachgebieten wie etwa der Neurologie nimmt zu. „Wir machen gemeinsam Visite, sprechen uns in Fallkonferenzen bei jedem einzelnen Patienten über das für ihn am besten geeignete Vorgehen ab“, sagt Dr. Oliver Hader, Spezialist für interventionelle Angiologie am Regio Klinikum Elmshorn und Leiter des dortigen zertifizierten Gefäßzentrums. Gemeinsam entscheiden die Fachmediziner, ob sie dem individuellen Patienten mit einer offenen Operation, einem Eingriff innerhalb des erkrankten Gefäßes oder mit einer Kombination aus beidem am besten helfen können. 

„In der Gefäßmedizin hat sich in den vergangenen zwei bis drei Jahrzehnten das Vorgehen sehr verändert und verbessert“, sagt Dr. Hader. „Statt der früher üblichen offenen Operationen nutzen wir jetzt nach Möglichkeit kathetergestützte Verfahren. Dabei schieben wir Gefäßstützen, die sich vor Ort entfalten und zum Teil auch Medikamente freisetzen, mit einem feinen Spezialschlauch, dem Katheter, an die verengte Stelle vor.“ Die Stützen, Stents genannt, seien wesentlich filigraner als früher. Darüber hinaus profitierten die Patienten von rekanalisierenden Verfahren, die die Medizin erheblich verbessert hätten, so Dr. Hader. Auch die Methoden der Diagnostik seien verfeinert worden. Ultraschalldiagnostik, Kernspintomografie und Computertomografie hätten die Angiografie, also die Darstellung der Adern, sehr verfeinert.

Das Publikum, darunter viele niedergelassene Gefäßspezialisten, nutzte die Gelegenheit, mit Koryphäen der Zunft wie etwa dem Berliner Privatdozenten Dr. Hans-Christian Koennecke, Dr. Thomas Heller von der Uni-Klinik Rostock oder dem Lingener Gefäßchirurgen Dr. Jörg Teßarek, persönlich zu diskutieren.   

Das 2004 gegründete und seitdem bereits dreimal rezertifizierte Gefäßzentrum am Regio Klinikum Elmshorn ist Anlaufstelle für Patienten aus ganz Norddeutschland. Das Besondere daran: Es erfüllt sowohl in der Angiologie, also der Diagnostik und interventionellen Behandlung erkrankter Blutgefäße, als auch in der Gefäßchirurgie die strengen Kriterien für die Zertifizierung. Gefäßzentren dieser Art, die den Patienten eine Versorgung auf sehr hohem Niveau bieten, gibt es selten. In Schleswig-Holstein sind es nur zwei, in ganz Deutschland annähernd 100 Zentren.

Kontakt

Pressekontakt:

Regio Kliniken GmbH | Birga Berndsen | Pressesprecherin und Leiterin Unternehmenskommunikation |
T. (04121) 798-9875 | H. (0162) 2410570 | E-Mail: birga.berndsen@sana.de | www.regiokliniken.de