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04.02.2014, Uetersen

Erste Hilfe für traumatisierte Kinder und Jugendliche

Heiko Willmann (Kreis Pinneberg), Ministerin Kristin Alheit, Dr. med. Andreas Jakob, Anna Vetter und Angela Bartels (Regio Kliniken) sowie Ingrid Kohlschmitt und Dirk Jacobsen vom Wendepunkt stellten die gemeinsame Trauma- Ambulanz Westholstein in Elmshorn vor.

Schleswig-Holsteins Sozialministerin Kristin Alheit (SPD) hat heute in Elmshorn die Trauma-Ambulanz Westholstein besucht. Die Einrichtung wird getragen von dem Verein Wendepunkt sowie den Regio Kliniken und bietet eine schnelle erste Hilfe für Kinder nach schweren traumatischen Erlebnissen.

Langjähriger sexueller Missbrauch, häusliche und außerhäusliche Gewalt, oder ein einzelner schwerer Schicksalsschlag können folgenschwere Auswirkungen auf das Leben von Kindern haben. Um diese frühzeitig zu erkennen und das Risiko der Entwicklung einer Traumafolgestörung bei den Kindern und Jugendlichen zu minimieren, haben die Regio Kliniken und der Verein „Wendepunkt“ zu Jahresbeginn die Trauma-Ambulanz Westholstein ins Leben gerufen. In der Einrichtung erhalten Kinder aus den Kreisen Pinneberg und Steinburg nach schweren traumatischen Erlebnissen umfassende professionelle Hilfe. „Traumatisierte junge Menschen und deren Familien erhalten eine zentrale Anlaufstelle, über die rund um die Uhr eine zielgerichtete Traumaintervention begonnen und zeitnah durch erfahrene und speziell ausgebildete Fachkräfte ein individuelles und damit bedarfsgerechtes Versorgungsangebot zur Verfügung gestellt werden kann“, erläutert die Geschäftsführerin des Wendepunkt, Ingrid Kohlschmitt.

Die Besonderheit der Trauma-Ambulanz Westholstein ist die enge Zusammenarbeit zwischen einem freien Träger der Jugendhilfe und einer klinischen Einrichtung. Die Kooperation ermöglicht es, das Hilfsangebot deutlich auszuweiten.

„In unserer gemeinsamen Ambulanz erhalten nicht nur Opfer mit Gewalterfahrung Hilfe sondern auch Kinder und Jugendliche, die beispielsweise Zeugen eines schweren Unglückes geworden sind oder eine komplexe traumatische Vorgeschichte haben“, betont Dirk Jacobsen, Psychologischer Mitarbeiter im Wendepunkt.

Die gemeinsame Trägerschaft der Ambulanz bietet Synergieeffekte auf der praktischen und der fachlichen Ebene. Während tagsüber die Beratungsstelle des Wendepunktes traumatisierten Kindern Anlaufstelle ist, finden Betroffene in Akutsituationen abends und nachts Hilfe in der Kinder- und Jugendpsychiatrie der Regio Kliniken in Elmshorn. „Durch den intensiven Austausch über die   Institutionen wird sich die Qualität der Hilfen verbessern“, erwähnt Dr. med. Andreas Jakob, Leiter der Institutsambulanz der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie.

„Nicht alle Betroffenen benötigen eine stationäre Behandlung in einer Klinik, häufig müssen individuelle Lösungen gefunden werden. Diese können wir durch die Zusammenarbeit mit dem Wendepunkt rund um die Uhr schnell und kompetent anbieten“, sagt Angela Bartels, Vorsitzende der Regio Kliniken Geschäftsführung. Wie wichtig ein schnelle Reaktion nach einem traumatischen Erlebnis ist, beschreibt die Chefärztin der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, Anna Vetter: „Durch das frühe und zielgerichtete Eingreifen nach einer traumatischen Situation können die langfristigen Folgen wie Ängste, Schlafstörungen oder auch Einschränkungen der schulischen Leistungsfähigkeit deutlich gemindert werden.“

Die Trauma-Ambulanz Westholstein ist eine von insgesamt vier Trauma-Ambulanzen in Schleswig-Holstein, die in anderen Regionen des Landes durch Kliniken getragen wird. Eine Zusammenarbeit zwischen einem Krankenhausträger und einem Verein gibt es so nur in der Region Westholstein.

„Mit den Trauma-Ambulanzen können wir die Versorgung traumatisierter Opfer in Schleswig-Holstein verbessern und zielgerichteter und schnell Betroffenen helfen. Mein Dank gilt den Beteiligten vor Ort für das gemeinsame Engagement“, erklärt Sozialministerin Kristin Alheit, die anlässlich des Besuchs einen Überblick über die landesweiten Möglichkeiten für traumatisierte Opfer gab.

Finanziert werden die Trauma-Ambulanzen aus unterschiedlichen Budgets. Außer Beitragsgeldern fließen auch öffentliche Mittel aus den Töpfen der Jugendämter bzw. über das Opferentschädigungsgesetzt. Die Trauma-Ambulanz Westholstein hat darüber hinaus Spenden der Kroschke-Stiftung für Kinder und von Appen musiziert einwerben können.


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