Im Bildungszentrum der Regio Kliniken erhalten seit dieser Woche 16 Pflegekräfte aus dem Ausland die Möglichkeit, sich auf die Prüfung zur Anerkennung ihres Berufsabschlusses vorzubereiten. Von der erfolgreichen Nachqualifikation erhoffen sich die 21 bis 51 Jahre alten Fachkräfte bessere berufliche Chancen in der Bundesrepublik.

Alle 16 Teilnehmer der diesjährigen Nachqualifikation sind gut ausgebildete Pflegekräfte. Der überwiegende Teil von Ihnen kommt aus Ländern des ehemaligen Jugoslawiens und hat in Serbien, Bosnien oder Montenegro bereits eine mehrjährige Krankenpflegeausbildung abgeschlossen. Ihre Berufsabschlüsse werden aber in der EU und damit auch in Deutschland nicht automatisch anerkannt. Deswegen müssen sie alle einen Kursus zur Feststellung der europaweiten Gleichwertigkeit der Bildungsabschlüsse durchlaufen.

Die Motivation für die Nachqualifikation ist in der Regel der Wunsch nach einer (besseren) beruflichen Zukunft in Deutschland. Viele der acht Frauen und acht Männer arbeiten bereits in der Bundesrepublik. Sie sind aber nur als Pflegehelfer und damit unter ihren Möglichkeiten eingesetzt. Ohne Anerkennung ihres Abschlusses können sie sich beruflich nicht weiterentwickeln. Andere Teilnehmer haben sich aus ihrer Heimat auf eine Pflegestelle in Schleswig-Holstein beworben und bereits einen Arbeitsvertrag in der Tasche. Damit sie anfangen und unbegrenzt in Deutschland bleiben können, brauchen sie die Anerkennung ihres Berufsabschlusses.

In der jetzt anstehenden Nachqualifikation frischen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den kommenden acht Wochen ihr Wissen über die Pflege auf und werden mit den aktuellen deutschen Standards vertraut gemacht. Daran schließt sich eine Prüfung und die ebenfalls achtwöchige Praxisphase mit praktischer Prüfung an. Erst dann wird die Gleichwertigkeit der Bildungsabschlüsse bescheinigt und die begehrte Urkunde durch das Landesamt für Soziale Dienste ausgestellt.

Das Bildungszentrum der Regio Kliniken ist die einzige Bildungseinrichtung für Pflegeberufe in Schleswig-Holstein, die eine Nachqualifikation für die Anerkennung der ausländischen Berufsabschlüsse anbietet. Die Finanzierung der Kurse erfolgt meist über die Arbeitsagentur oder durch die Betreiber von Pflegeeinrichtungen, die ihren Mitarbeitern die Kurse bezahlen.

Sebastian Kimstädt
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